Sammy

Sammy hat in seinem Leben schon einige Irrwege hinter sich gebracht - mit unbekannter Vergangenheit gekauft, nicht wirklich "gepasst", von neuer Halterin von Stall zu Stall gewechselt, überall Schulden hinterlassen aber nicht einmal abbezahlt, stand er irgendwann wieder zum Verkauf.

Wir sind im Auftrag der Voreigentümerin hingefahren und haben besichtigt - beim Probereiten ging er mehr rückwärts und seitwärts als vorwärts, aber er sei ja soo lieb.. Dabei war es kein Wunder, dass er sich gegen den offenkundig viel zu engen Sattel wehrte.

Wir machten ein Angebot und legten dann, als man sich handelseinig war, die Fakten und den Titel auf den Tisch - den Titel haben wir dagelassen, Sammy haben wir mitgenommen, so war wenigstens dieses Kapitel abgeschlossen.

Zurück sollte er dann aber irgendwie auch nicht mehr und so blieb er zunächst bei uns, wo er sich nach ein paar Monaten Ruhe toll entwickelte. Mit einem passenden Sattel trug er sogar unseren Nachbarn, der zuvor nie auf einem Pferd gesessen hatte, brav und entspannt über den Platz.

Leider wurden jedoch seine Reitbeteiligung, die noch immer dem Lunchen hinterhertrauerte, für das er eigentlich Ersatz hätte sein sollen, und er nie so richtig warm miteinander - ein Traber ist eben doch etwas ganz anderes als ein Pony.

Und so entschlossen wir uns, ihn doch noch ein weiteres Mal weiter zu geben - lange haben wir gesucht und immer wieder Leute abgelehnt, nicht nur, weil sie mit angeblich 10 Jahren Reiterfahrung die Zügel noch immer zum festhalten brauchten oder nach 5-6 ganz normalen Trabschritten fast aus dem Sattel katapultiet worden wären.

Doch dann kam jemand, der ihn so liebte, wie er war und der mit ihm glücklich geworden ist und ihn nun auch nicht mehr hergeben wird.